Halloween und Süßigkeiten (Der Beginn – Kapitel 17)

Menschen war auch kostümiert. Sie hatte ein Zigeunerkleid an. Zuerst gab es ja Diskussionen zuhause, weil Moritz und ich alleine unterwegs sein wollten, doch die Mama meinte, im Dunkeln haben kleine Kinder nicht alleine auf der Straße zu sein. Das ist zu gefährlich! Also willigte der kleine Mann ein, dass die Mama sich auch verkleidet und uns 2 Geister begleitet. Ich fand das toll, denn Moritz Mama ist total lieb. Schließlich hat sie mir ja aus ihrem Söhnchen einen kleinen Geisterpapa für mich gemacht.


Als wir losmarschierten, begann es schon dunkel zu werden und es begegneten uns viele verkleidete Kinder und Erwachsene. Teilweise konnte man sich wirklich erschrecken, so gruselige Gestalten waren unterwegs. Aber Moritz erklärte mir, dass das so gehört. Ich steckte in der aufgenähten Kostümtasche, so dass nur noch mein Köpfchen heraussah und ich alles ganz genau beobachten konnte. Da kamen wir an ein Haus. Eine ältere Dame stand mit einem mit Süssigkeiten gefüllten Korb an ihrer Haustüre und rief freundlich zu den vorbeilaufenden Kindern: „Kommt her und nehmt euch gerne Bonbons oder Schokolade aus meinem Korb.“

Mein Moritz ließ sich nicht lange bitten und nahm sich eine kleine Tafel Schokolade. Er bedankte sich artig und die Dame meinte: „Nimm dir gerne noch eine weitere kleine Tafel für deinen süßen kleinen Geisterfreund. Der ist ja entzückend, wie lieb er aus deinem Täschchen herausschaut, was für nettes Geisterpaar!“ Man konnte es zwar nicht sehen, doch ich wurde richtig rot, freute mich aber sehr über mein eigenes Stück Schokolade. Jetzt fand ich dieses Halloween toll. Ich war gespannt, was uns an der nächsten Haustüre erwartete.

Moritz klingelte auch schon und ein Herr mit einem langen Bart öffnete. Er hielt uns eine Tüte hin, in der allerlei Süßes darin war. Moritz nahm sich eine Kugel mit einem Stil heraus, bedankte sich artig und steckte ihn in die Tasche, in der ich saß. Als mein kleiner Mensch weiter damit beschäftigt war zu klingeln und seine Mama die Süssigkeiten alle in Moritz Sammeltäschchen tat, war ich dabei mal diese Kugel mit Stil näher zu erforschen. Ich schaffte es, das Papier, mit dem diese ominöse Süßigkeit eingepackt war, etwas zu entfernen. Dann schleckte ich an der bunten Kugel. Seltsamerweise schmeckte ich nichts, doch dieses klebrige Teil, wollte nicht mehr von meinem Geistermäulchen weggehen. Es ziepte regelrecht an meinem Fell und ich konnte es einfach nicht loswerden. Wie mache ich mich jetzt bemerkbar, dachte ich, dass dieses runde Teil mir nicht mehr das Geisterfell ausreisst?

Gut, dass Moritz Mama den Schaden entdeckte. Sie nahm diesen Lolli, so nannte sie das Ding, aus der Tasche, in der ich steckte. Vorwurfsvoll sagte sie zu Moritz: „Moritz, du musst schon aufpassen, wo du die süßen Sachen hinsteckst. Siehst du, dein Fridolin ist ganz verklebt.“ Mein kleines Menschenkind sah mich erschrocken an und meinte: „Ach mein armer Fridolin.“ Er steckte mir ein kleines Stückchen Schokolade in mein Täschchen, ich denke, es war eine kleine Entschuldigung für den klebrigen Lolli. Nun, dann lass ich mir den doch schmecken, dachte ich und knabberte daran. Doch alles an mir klebte, schließlich auch die Schokolade und die verteilte sich über meine Tasche, den großen Fridolin und mein Geisterfell. Moritz Mama sah uns an und lachte: „Also ihr 2 Halloweengeister. Genug gesammelt, ab Nachhause und dann kommen die Geister in die Waschmaschine, beziehungsweise du kleiner Moritz in die Badewanne.“ Alle mußten Lachen, nur vor der Waschkiste grauste mir, doch mein kleiner Mensch hatte ja gesagt, dass Halloween gruselig ist. Also auf in die gruselige Waschkiste, aber dann ist auch das klebrige Gefühl fort und außerdem fand ich das Süssigkeiten sammeln lustig, wenn auch mit klebriger Erfahrung.