Fridolin allein Zuhause (Der Beginn – Kapitel 6)

Es war 7.30 Uhr morgens und Moritz lief schreiend durch die Wohnung. Er rief nach mir, „Fridolin, komm, wir müssen in den Kindergarten!“


Ich verhielt mich ganz still. Ich war unter den Schuhschrank geschlüpft und hoffte, dass Moritz mich nicht finden würde. Einmal Kindergarten und diese Fingerfarben haben mir gereicht, auch wenn ich die Kindergartentante lieb habe.
Die Mama rief Moritz zu, dass es jetzt Zeit würde, sonst käme er zu spät in den Kindergarten und sie viel zu spät zur Arbeit.

Gut, ich hatte es geschafft…..ich war alleine Zuhause! Moritz Papa geht ja schon immer sehr früh zur Arbeit, so konnte ich alles machen, ohne beobachtet zu werden.
Ich schwebte durch die Wohnung und betrachtete jedes Zimmer sehr aufmerksam. Im Wohnzimmer fand ich etwas Glitzerndes auf dem Tisch. Ich ließ mich daneben nieder und betrachtete es interessiert.


Es war winzig und hatte einen Stachel. Es steckte ein kleiner Stöpsel darauf. Ich hatte mir gedacht, das wäre hübsch auf meinem Geisterfell und steckte es mir an. Das pikste ganz schön, aber es glitzerte toll. Ich schwebte weiter und sah ein Tuch mit lauter bunten Punkten. Ich band es mir um den Bauch, denn ganz weiß zu sein ist manchmal unpraktisch. Das weiß ich, schließlich hatte ich ja schon die lehrreiche Erfahrung mit der roten Soße gemacht. Dann setzte ich mich auf den Zeiger einer Wanduhr und ließ mich 2 Stunden durch die Zeit treiben.

Oh, jetzt war es schon 14.30 Uhr! Gleich würden Moritz und seine Mama kommen. Ich war müde und hab mich in voller Montur in Moritz Bett gelegt. Als die beiden in das Zimmer kamen und mich mit Tuch und Anstecker sahen, meinte Mama: „Also Moritz, schau mal, dein Papa ist schon ein Witzbold. Sieh mal, was er mit deinem Fridolin gemacht hat!“ Hoffentlich muß der Papa von Moritz nicht auch in den Kasten mit dem schwarzen Loch, dachte ich, doch dann schlief ich ein.