Heute Morgen wachte ich mit Moritz auf. Er war müde und sah krank aus. Seine Mama kam besorgt zu uns ans Bett und fragte, was ihm denn fehle. Er klagte über Kopf- und Halsschmerzen. Die Mama holte das Fieberthermometer und steckte es Moritz in den Mund. Tatsächlich, mein kleiner Mensch hatte Fieber.
„Mein lieber Schatz, heute mußt du im Bett bleiben und wir holen den Onkel Doktor, der macht dich ganz schnell wieder gesund. Ich bleibe von der Arbeit Zuhause und koche dir eine gute Hühnerbrühe.
Das wird dir helfen, mein Schatz! Außerdem hast du ja Fridolin! Drück ihn ganz fest an dich, das wird auch helfen. Er passt gut auf dich auf und eins zwei drei bist du wieder gesund.“ Moritz befolgte den Rat seiner Mama und drückte mich so fest, dass ich kaum atmen konnte. Ach ja, auch Gespenster atmen, man sieht es nur nicht.
2 Stunden später klingelte es und der Onkel Doktor stand vor der Türe. Er kam in Moritz Zimmer und fragte: „Wo ist denn der kleine Patient?“ Seltsame Frage, wenn niemand anderes im Bett liegt. Dann meinte der Doktor, Moritz sollte mich zur Seite legen, damit er meinen kleinen Menschen untersuchen kann. Aber Moritz drückte mich noch fester und meinte: „Erst Fridolin…..“ Ich bin zwar weiß, aber ich wurde ziemlich blass, fast durchsichtig. Ich hatte eine dunkle Ahnung, dass das, was jetzt auf mich zukommen würde, nichts für kleine Geister war.
Der Onkel Doktor legte ein seltsames Kabel mit silbernen Knöpfen auf meinen Bauch und hatte die anderen Enden in seine Ohren gesteckt. Die Knöpfe waren kalt und schwer auf meinem kleinen Geisterfell. Er erklärte, dass er mein Herz abhören wollte! Eigenartig, denn ich habe doch gar keines! Dann nahm er einen Stift und drückte mir diesen in mein Ohr. Sehr unangenehm muß ich sagen. Anschließend klopfte er auf meinen Rücken. Das war auch nicht schön und ich hätte beinahe husten müssen.
Die gleiche Prozedur mußte Moritz über sich ergehen lassen. Letztendlich meinte der riesige Mann,
ich meine den Onkel Doktor, dass Moritz einige Tage im Bett liegen und auch eine bittere Medizin schlucken muß. Außerdem wäre es wichtig, dass auch ich (er bezeichnete mich als Stofftier, was mich sehr entsetzte!) im Bett bleiben müsse, da Moritz mich sicherlich angesteckt hat.
Das war ärgerlich! Wie sollte ich jetzt in der Geisterstunde zum Schloss kommen? Mein kleiner Mensch nahm es schließlich sehr ernst mit dem Festhalten und mein Ausflug zum Schloss rückte in weite Ferne.
Na ja, Hauptsache der kleine Moritz wird schnell gesund.
