Der doppelte Fridolin (Der Beginn – Kapitel 16)

Heute kam Moritz vom Spielen mit seinen Freunden nachhause und rief seiner Mama in der Küche zu: „Mama, morgen ist Halloween, können wir uns auch verkleiden und Süßigkeiten sammeln gehen?“

Die Mama sah den kleinen Moritz lächelnd an und antwortete: „Schau doch einfach mal in dein Zimmer. Ich dachte mir schon, dass du dich verkleiden willst. Ich habe dir was aufs Bett gelegt.“

Mein kleines Menschenkind rannte in sein Zimmer und ich hörte ihn rufen: „Mama, ich habe dich sooo lieb. Danke, danke, das Kostüm ist spitze!“ Jetzt wurde ich neugierig und schwebte still und leise, unentdeckt von der Mama, ins Kinderzimmer und war völlig baff.

Da stand mir plötzlich mein großes ICH gegenüber. Ich war fassungslos und starrte es verwundert an. Ich blickte mich verwirrt um, denn der kleine Moritz war nicht mehr im Zimmer. Wo kann er bloß sein und wieso steht mir dieses große Gespenst im Weg.

Jetzt wurde mir das unheimlich. Plötzlich sprach dieser Geist mit Moritz Stimme: „Gell, da staunst du kleiner Fridolin. Jetzt bin ich auch ein Schlossgespenst, hihi!“ War das wirklich mein Moritz, oder hatte dieser Geist seine Stimme verstellt und mein kleines Menschenkind gefressen? Ich bekam Angst.

Doch dann schüttelte sich das Gespenst und mein Moritz kam aus dieser Gespensterhülle. Mein Herz klopfte wie verrückt und ich war glücklich, dass mein menschlicher Freund mich an sich drückte. „Ach, kleiner Fridolin, du schaust so erschrocken, Mama hat mir doch ein Kostüm für Halloween genäht. Jetzt seh ich aus wie du und ich freu mich auf morgen Abend. Da gehen wir 2 Geister Süssigkeiten sammeln.“

Jetzt verstand ich das und freute mich, dass ich einen großen Doppelgänger habe. Moritz drückte mich fest und rannte mit mir zu seiner Mama. „Mama, das Kostüm ist so toll geworden, danke dir!“ Er drückte seiner Mutter einen dicken Kuss auf die Backe. „Das freut mich sehr, dass dir dein Fridolinkostüm gefällt. Ich habe dir auch eine kleine Tasche auf das Kostüm genäht, da kannst du deinen kleinen Freund reinstecken und verlierst ihn nicht. Dann gehen die 2 kleinen Gespenster gemeinsam auf Süßigkeitenjagd.“ Sie drückte ihr Söhnchen fest an sich, lächelte und strich ihm über seine Haare.


Nach dem Abendessen war Moritz sehr müde und ging nach dem Waschen ganz schnell ins Bett. Er hielt mich fest und meinte: „Lass uns ganz schnell schlafen lieber Fridolin. Morgen Abend wird es bestimmt ganz toll, wenn wir 2 Schlossgespenster unterwegs sind. Ich hab dich lieb, schlaf schön,“ flüsterte er und drückte mir ein Küsschen auf meinen Geisterkopf. Ich war glücklich und freute mich. Jetzt habe ich einen kleinen Geisterpapa, dachte ich freudig. Gute Nacht kleiner Moritz, ich habe dich auch ganz fest lieb.