Endlich stiegen wir alle aus der fahrenden Kiste, die Auto hieß und liefen auf einen Zaun zu. Ohje, dachte ich, jetzt werde ich wieder aufgehängt und zappelte auf Moritz Arm. Doch wir liefen daran vorbei, durch eine Tür und in ein großes Zimmer. Moritz setzte mich auf sein Bett. Das war richtig bequem.
Jetzt hieß es erst einmal durchschnaufen! Ich entkam endlich aus der heftigen Umklammerung und sah mich im Zimmer um. Hmmm, dachte ich, das ist ja um Klassen besser als dieser Keller bei den Zaunkönigen. Moritz war unterdessen mit seinen Eltern am Essen. Das roch ziemlich gut und machte mich neugierig. Plötzlich kam Moritz, packte mich und setzte mich zu sich und seinen Eltern an den Tisch. Er hielt mir ein Stück Wurst an meinen Mund und tat so, als würde er mich füttern. Na ja, ich glaube, wenn er gewußt hätte, dass ich nachts essen kann, dann hätte er sich wohl ziemlich erschrocken. Also saß ich ganz still da und tat so als wäre ich ein normales Stofftier.
Nach dem Essen mußte Moritz in die Badewanne. Ich zitterte wie Espenlaub, weil ich dachte, ich müßte auch noch ins Wasser. Ich hatte Glück, Moritz Mama nahm mich und setzte mich etwas unsanft auf die Kante eines Waschbeckens. Sie meinte, ich könne so zusehen wie der kleine Schmutzfink baden würde….sie meinte wohl Moritz.
Nachdem der kleine Mann bettfein war, brachten Mama und Papa uns (ich war inzwischen wieder im Klammergriff von Moritz) in das Bett. Moritz betete mit seinen Eltern. Anschließend bekamen wir eine Geschichte vorgelesen, in dem irgendwie ein rotes Käppchen von einem Wolf, was immer das auch ist, aufgefressen wurde. Dann küßten die Eltern ihren kleinen Moritz und wünschten ihm eine gute Nacht und schöne Träume. Moritz bestand darauf, dass seine Eltern mich auch küssen. Nun, es tat nicht weh und ich ließ es über mich ergehen. Endlich verließen sie das Zimmer. Moritz war auch müde und sagte zu mir: „Gute Nacht Fridolin, schlaf schnell ein, morgen Früh müssen wir in den Kindergarten!“
