Wußtet ihr eigentlich, dass es in Friedberg früher ganz viele Brauereien gab? Bier war früher ein wichtiges Nahrungsmittel. Früher wurde mehr gefastet als heute und da half Bier oft zum Überbrücken des Hungers.
Aber was ich eigentlich erzählen wollte: ich habe eine tolle Entdeckung gemacht! Moritz hat schon geschlafen und ich dachte, es wäre lustig, einen kleinen Ausflug in Friedbergs Keller zu machen. Ihr wißt ja, Geister fühlen sich am wohlsten in Kellern. Am besten aber in Gewölbekellern und zu meiner Freude hat Friedberg viele davon.
Ich schwebte so lustig vor mich hin und im unteren Gewölbekeller eines Restaurants hing da plötzlich ein Zettel an der Wand. Ich blieb wie erstarrt davor stehen und erkannte meinen Onkel Kunibert darauf. Er ist vor langer langer Zeit Uhrmachergeselle in Friedberg gewesen, hatte für die Schlossherren und die reichen Bürger aus dem Umland Uhren gebaut und war wohl als Geist hier hängengeblieben. Ich bin ja noch ein junger Geist, doch auch ich weiß, dass in jedem Gewölbekeller ein Geist wohnen darf, jedoch nur, wenn er lieb zu Menschen ist und sie nicht erschreckt. Unauffällige Geister soll es ja viele geben!
Onkel Kunibert hatte ein Geistertreffen vorgeschlagen. Am besten 2 Tage vor Heiligabend. Alle Geister wollten sich zu einem lustigen Umtrunk im Kirchturm treffen. Wen man da wohl alles treffen würde.
Das wollte ich mir nicht entgehen lassen.
Ohh, das ist ja schon Morgen. Dann ganz schnell Nachhause und schlafen. Schließlich muß ich fit sein. Ich freu mich auf Onkel Kunibert.

